Warum Kunst als Transfomationskatalysator?
Im Forschungsprojekt ARTCOM geht es um mehr als nur die Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wissenschaft – es geht um eine tiefgreifende Transformation von Infrastrukturen und sozialen Prozessen. Kunst wird hier als Treiber für Veränderung und als Brücke zwischen unterschiedlichen Disziplinen genutzt. Sie schafft neue Denkansätze, hinterfragt bestehende Strukturen und eröffnet unerforschte Perspektiven, die wissenschaftliche Innovationen und gesellschaftliche Veränderungen vorantreiben.
Wir sind überzeugt: Kunst ist nicht nur ein kreativer Impulsgeber, sondern kann auch als Werkzeug genutzt werden, um neue Lösungen für gesellschaftliche und infrastrukturelle Herausforderungen zu entwickeln. Durch die direkte Zusammenarbeit von Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, in enger Kooperation mit Stadtplanern, Technolog:innen und anderen Stakeholdern, schaffen wir eine Plattform, die Wissen nicht nur vermittelt, sondern aktiv in Veränderungen umsetzt.
Das ARTCOM-Projekt veranschaulicht, wie Kunst und Wissenschaft gemeinsam an der Entwicklung nachhaltiger, langfristiger Veränderungen arbeiten. Dabei steht der interdisziplinäre Austausch im Vordergrund, um Herausforderungen zu lösen, die sowohl in der Wissenschaft als auch in der Gesellschaft von Bedeutung sind.
Doch trotz des enormen Potenzials dieser Zusammenarbeit gibt es auch Herausforderungen. Der Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft erfolgt nicht immer auf Augenhöhe, und oft gibt es strukturelle Hürden, die es zu überwinden gilt. Zu den größten Herausforderungen gehören:
- Zeitmangel: Interdisziplinäre Projekte erfordern Zeit, um die gemeinsamen Ziele zu entwickeln und zu realisieren – Zeit, die oft in der schnelllebigen Welt von Wissenschaft und Kunst nicht immer zur Verfügung steht.
- Mangelnde Finanzierung: Langfristige Projekte, die Kunst und Wissenschaft miteinander verbinden, benötigen eine nachhaltige finanzielle Unterstützung, die häufig schwer zu sichern ist.
- Hierarchische Strukturen: In vielen Projekten gibt es ungleiche Machtverhältnisse, bei denen Kunst oft als sekundär betrachtet wird oder als „Dienstleister“ in wissenschaftlichen Prozessen fungiert, statt als gleichwertiger Partner.
- Fehlende gemeinsame Plattformen: Es gibt kaum Orte, an denen Kunst und Wissenschaft in einem offenen Dialog miteinander treten können, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und diese öffentlich zu teilen.
- Angst vor Verwässerung: Künstler:innen und Wissenschaftler:innen haben oft Sorge, dass die Expertise des jeweils anderen den eigenen Bereich verwässern oder die Qualität der Arbeit mindern könnte.
Diese Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen, aber sie sind nicht unüberwindbar. Wir müssen neue Wege finden, um diese Hürden zu überwinden und eine echte, gleichwertige Zusammenarbeit zu fördern. Der Schlüsselfaktor dabei ist der gemeinsame Wirkungsort – ein Raum, der niemandem gehört und in dem Kunst und Wissenschaft als gleichwertige Partner zusammenarbeiten können. Solche neutralen Räume sind notwendig, um die kreativen und wissenschaftlichen Potenziale von beiden Seiten zu entfalten und echte Transformationen zu ermöglichen.
In ARTCOM gehen wir diesen Weg und schaffen eine Plattform, auf der sich Kunst und Wissenschaft auf Augenhöhe begegnen können.